Zäune aus Esskastanie
Für manche Menschen hat Holz heute noch das Image des Provinziellen. Die Engländer legen da einen anderen Maßstab an; sie verbinden Holz mit »ländlich« und »Landsitz«, Natürlichkeit und Qualität.
Seit Generationen nutzen Landbesitzer dort den Kastanienzaun aus gespaltener Edel- oder Esskastanie (Castanea sativa). Deren Holz ist hart und beständig wie das der Eiche. Bei der Einteilung der Holzarten erreicht die Esskastanie den zweiten Grad der Widerstandsfähigkeit, gilt damit als „resistent“. Diese Einteilung von Hölzern nach ihrer Widerstandsfähigkeit gibt einen Eindruck davon, wie lange das Kernholz der verschiedenen Holzarten ohne Konservierungsmaßnahmen im Freien seinen Gebrauchswert beibehält.
Alle 10 bis 15 Jahre werden die für den Zaunbau verwendeten Kastanienhecken und -kulturen „auf den Stock gesetzt“. Die auf Länge gesägten und gespaltenen Kastanienstämme werden dann in drei oder vier verzinkte Drahtreihen eingedreht und zur Lagerung beziehungsweise zum Transport aufgerollt. Vor Ort entsteht ein Zaun, der eng mit dem gewohnten, harmonischen Landschaftsbild zusammenhängt. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Er wird nicht nur aus der Umgebung gewonnen und dient der Landschaftspflege. Einfach und schnell an Pfosten aufgehängt, ist er auch beweglich und flexibel genug, jede Richtungs- und Höhenänderung des Geländes mitzumachen. Preiswert, genial und natürlich, unterstreicht er den Charme eines Gartens.Zäune aus Esskastanie halten bis zu 20 Jahre ohne Anstrich. Dabei verfärbt sie sich, ähnlich wie die Lärche oder die Douglasie, von einem warmen Rot zu einem hellen Grau.