Nachhaltiger Erosionsschutz
Jute ist einer der meist verwendeten Ausgangsstoffe für Erosionsschutzmatten. Diese Naturfaser wird vorwiegend aus Asien importiert. Jutegewebematten zeichnen sich durch ein geringes Gewicht, einer hohe Reißfestigkeit und eine schnelle Verrottung aus, da sie eine gute Wasseraufnahmekapazität haben. Vorsicht bei allzu preiswerter Ware, denn die Jutefasern dieser Billigprodukte können mit Mineralöl belastet sein.
Eine Alternative zur Jute ist Kokos. Sie wird oft als Erosionsschutzmaterial eingesetzt. Das Rohmaterial wird überwiegend aus Sri Lanka, Indien und Afrika in großen Ballen bezogen und anschließend zu den unterschiedlichsten Materialien verarbeitet. Kokos selbst hat nur kurze Fasern, weshalb Erosionsschutzmatten oder Faschinen überwiegend versteppt angeboten werden. Daher eignet sich Kokos optimal für die Kombination mit anderen Materialien wie Holzfasern oder Stroh, womit auch gleichzeitig die Wasserspeicherfähigkeit der Erosionsschutzmatten erhöht wird. Kokosfasern sind biologisch abbaubar, jedoch deutlich länger haltbar als Jutefasern, weshalb sie oft im Gewässerbau eingesetzt werden.
Um die langen und ökolgisch bedenklichen Transportwege auszuschließen wird immer häufiger nach Alternativen gesucht. Hier bieten sich Stroh und Holzfasern an. Teilweise gibt es auch schon Experimente mit Matten aus Schafwolle. Holz und Stroh sind meistens mehrlagig und eignen sich besonders für die Verwendung bei Erosionsschutzmatten mit Saatgut. Nachteilig bei Holzfasern und Stroh ist beim Zersetzungsprozess die starke Stickstoffzehrung. Um eine gute Entwicklung der Vegetation zu erzielen, ist deshalb eine Startdüngung z. B. mit organischem Langzeitdünger Animalin, eine gute Wahl. Nachdem das Saatgut gekeimt und gut eingewachsen ist, kann das Trägermaterial – je nach Materialauswahl - nach wenigen Monaten bis Jahren komplett verrotten.
Zu wenig Beachtung bei der Verwendung von Erosionsschutzmatten findet das Befestigungsmaterial und die richtige Untergrundbehandlung bei der Böschungssicherung. Wichtig bei allen Matten mit Saatgut ist der permanente Bodenkontakt, damit die Saat auch keimen kann. Zur Befestigung von Geweben und Netzen mit einer relativ offenen Struktur und großen Maschenweiten, sind u-förmig gebogene Drahtbügel das Mittel der Wahl. Die Bügel sind günstig und lassen eine Befestigung über mehrere Maschen der Netze zu. Bei den Böschungsmatten haben sich Haften aus Metall und Holz durchgesetzt, die es in unterschiedlichsten Längen gibt. Wer allerdings seine Böschungen regelmäßig mähen möchte oder muss, dem sei dringend zu Holzhaften geraten. Denn bei sandigen Böden „wachsen“ die Drahthaften eventuell wieder aus dem Boden und können das Mähwerk der Mähmaschine beschädigen. Diese Gefahr besteht bei Holzhaften nicht. Mittlerweile gibt es auch hier schon ökologische Haften aus Mais- oder Kartoffelstärke, die sich rückstandslos im Boden zersetzen. Aus unserer Sicht die optimale Befestigung für Holz- oder Strohmatten zur Erosionssicherung. Für Netze oder Gewebe mit großen Maschenweiten sind sie aufgrund des kleinen Kopfstückes jedoch ungeeignet.